Kürzlich hat die Stiftung Warentest den Testbericht 2015 zu den Fahrradschlössern veröffentlicht. Er steht unter dem Titel „Wo Diebe auf Granit beissen“. Getestet wurden 30 verschiedene Schlösser in insgesamt 300 Exemplaren. In Sachen Aufbruchsicherheit haben dabei nur 12 Schlösser ein „gut“ erreicht. Weil die zusätzlichen Kriterien wie Bedienungsfreundlichkeit, Schutzt gegen Rost oder der Verzicht auf Schadstoff bei manchen dieser Fahrrad-Schlösser nicht erfüllt sind, erhalten am Ende des Tests nur 8 Schlösser ein „gut“. Darunter sind 6 Bügelschlösser und je ein Faltschloss und ein Kettenschloss.
Bei der Aufbruchsicherheit wurden die bei Dieben gebräuchlichen Methoden getestet: grobes Werkzeug wie Bolzenschneider, Eisensäge oder andere Werkzeuge. Daneben werden aber auch intelligente Öffnungsmethoden geprüft: Dabei geht es darum den Schliessmechanismus zu überlisten. Allen überprüften Öffnungsmethoden ist gemeinsam, dass nur wenig Zeit eingesetzt werden darf, weil ein typischer Fahrraddieb sehr schnell zuschlägt. Für die Aufbruchversuche standen immer 3 Minuten zur Verfügung.
Besonders viel Widerstandskraft bewiesen die Bügelschlösser im Test. Aber nicht jedes Bügelschloss ist per se sicher. Bei den beliebten Faltschlössern sieht die Bilanz nicht ganz so gut aus, weil nur ein Faltschloss eine gute Bewertung erhalten haben. Ähnliches gilt für Kettenschlösser weil auch hier nur ein Kettenschloss ein „gut“ geschafft hat.
Im Vergleich mit den Vorjahren hat sich bei der Bewertung der Schadstoff-Freiheit nichts getan. Enthält ein Fahrradschloss problematische Weichmacher, so kann das Schloss keine bessere Gesamtnote als „mangelhaft“ erhalten. Es gibt im Test Schlösser die bei der Aufbruchsicherheit mit gut abschliessen und dann aufgrund der Schadstoffe eine Gesamtnote mangelhaft erhalten. Einmal mehr können wir diese harte Bewertung nur bedingt nachvollziehen.
Die besten Schlösser in den einzelnen Kategorien sind grösstenteils alte Bekannte wie das Faltschloss Abus Bordo Granit X Plus 6500.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis des Tests der Stiftung Warentest ist, dass bei den Panzerkabelschlössern im besten Fall nur ein befriedigendes Resultat geschafft wurde. In Sachen Aufbruchsicherheit wurde nur ein ausreichend geschafft.
Es gibt noch einige Tipps im Zusammenhang mit der Vermeidung von bzw. dem Umgang mit Fahrraddiebstahl:
- Versichern des Fahrrads über die Hausratsversicherung oder über eine spezielle Police.
- Das Fahrrad codieren lassen, so dass das Risiko für den Fahrrad-Dieb und den -Hehler steigt.
- Zivilcourage kann helfen, Diebstähle zu vermeiden.
Wieso werden die Tests immer nur mit normalen Bolzen schneidern gemacht? Ich bekomme für gerade mal 100€ einen Manuellen Hydraulikschneider 4-20 mm 13 Tonnen Druck. Länge gerade mal rund 50 cm die man gut unter der Jacke verstecken kann. klein leise und handlich. Für den ist doch auch der Testsieger ein Witz oder?
Bevor ich mir ein Schloss kaufe erkundige ich mich vorher was es für Möglichkeiten gibt ein Schloss zu knacken. Mit so einem Bozenschneider denke ich bekomme ich alle getesteten Schlösser spielend auf. Also wofür soll ich viel Geld für ein Schloss ausgeben was in 10 sec. auf ist? Und warum wird nicht mit so einem billigem, handlichem und leisem hydraulischem Bolzenschneider getestet?
Auf dem Papier sehen diese hydraulischen Geräte für ein Fahradschloss gefährlich aus. Zumindest manche dieser Hydraulik-Bolzenschneider sind nicht für gehärteten Stahl ausgelegt.
Daneben kann ich mir vorstellen, dass der Knackvorgang nicht sehr schnell ist, weil die Backen zu langsam zusammengeschoben werden. Grösse und Gewicht machen die unauffällige Benutzung ebenfalls nicht einfach.
Unsere eigenen Tests machen wir mit einem alten und grossen Bolzenschneider, der bei einer Baufirma schon viele Jahre zum Schneiden von Baustahl eingesetzt wurde. Wer den Baustahl in Brücken oder grossen Stützmauern kennt, weiss dass das oft grössere Durchmesser als bei einem Wohnhaus sind.
In dieser Firma gab es noch einen Werkstattmitarbeiter, der sich auf das Härten von Stahl verstand. Daher sind die Backen des Bolzenschneiders von höchster Güte. Die besten Meissel wurden dort übrigens nicht eingekauft, sondern aus dem Stahl von grossen Kugellagern geschmiedet.